Als KZVK sehen wir uns im Hinblick auf die Anwendung ethisch-nachhaltiger Kriterien bei der Kapitalanlage in einer doppelten Verantwortung: Als Einrichtung der Altersversorgung erfüllen wir mit unserem Geschäftszweck einen sozialen Auftrag, indem wir zu einer Verbesserung des Lebensstandards unserer Versicherten im Ruhestand beitragen. Zudem sind wir als kirchliche Investorin den Werten der katholischen Soziallehre verpflichtet.
Hierzu zählen Leitmaßstäbe wie:
Diese Prinzipien spiegeln sich in dem international gebräuchlichen Kürzel „ESG“. Dies steht für die Bereiche Environment (Umwelt/Ökologie), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Staats- und Unternehmensführung).
Die Anlage von Geldern unter Wahrung unseres Charakters als kirchliche Einrichtung ist in unserer Satzung verankert. Seit dem Jahr 2023 sind wir zudem Unterzeichner der Principles for Responsible Investment (PRI), einer von den Vereinten Nationen initiierten globalen Investoreninitiative zur Förderung eines nachhaltigen internationalen Finanzsystems. Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass die Beachtung von Nachhaltigkeitsfaktoren langfristig zu einem besseren Ergebnis unserer Kapitalanlage führt.
Um unserer treuhänderischen Pflicht als Verwalter des Altersvorsorgevermögens unserer Versicherten nachzukommen, ist die ethisch-nachhaltige Kapitalanlage im strategischen Management integriert. Ihre Grundlagen, Instrumente und Prozesse sind Bestandteil unserer Anlagerichtlinien, die vom Aufsichtsrat beschlossen werden.
Quartalsweise werden mit dem Finanzvorstand aktuelle Themen der ethisch-nachhaltigen Kapitalanlage besprochen. Zudem haben wir einen ESG-Beauftragten ernannt, der unabhängig vom Kapitalanlagemanagement agiert. Er etabliert ethisch-nachhaltige Kriterien der Kapitalanlage und entwickelt diese weiter. Die ESG-Analyse ist neben der klassischen Finanzanalyse in allen Anlageentscheidungen und -prozessen integriert. Darüber hinaus fließen ESG-Daten in die hausinterne Risikoanalyse ein, um Nachhaltigkeitsrisiken zu bewerten.
Die Umsetzung unserer ethisch-nachhaltigen Prinzipien in der Kapitalanlage ist als Teil der Anlagerichtlinien der KZVK festgelegt. Darin sind Anlagekriterien definiert, die unsere Wertevorstellungen in ökonomischen, ökologischen, sozialen und Governance-Kontexten reflektieren.
Wegen des globalen und diversifizierten Portfolios der KZVK wenden wir anlageklassenspezifische Instrumente an. Zum Beispiel hat unser Aussichtsrat verbindliche Ausschlusskriterien für börsengehandelte Unternehmensanleihen und Aktien beschlossen. So werden Investitionen in Firmen ausgeschlossen, deren Geschäftstätigkeiten und -praktiken nicht mit der katholischen Soziallehre vereinbar sind.
Zudem haben wir Mindestkriterien für Staaten festgelegt. Dadurch wird verhindert, dass wir in Schuldtitel von Ländern investieren, die unsere Anforderungen an die Einhaltung der Menschenrechte, der Demokratie, des freien Handels oder des sozialen Fortschritts nicht erfüllen.
Wir bekennen uns zum aktiven Aktionärstum, um Unternehmen im Sinne unserer ESG-Kriterien positiv zu beeinflussen. Weitere Bestandteile unserer ethisch-nachhaltigen Kapitalanlage sind zum Beispiel Investments in erneuerbare Energie und Impact Investments, wie Mikrofinanzfonds. Bei Anlagen, die wir nicht selbst verwalten, sind ESG-Kriterien ein wichtiger Faktor im Auswahlprozess des jeweiligen Geschäftspartners. Auch für Anlagen, die von externen Managern für uns betreut werden, gelten die Anlagekriterien der KZVK.
Trotz aller Anstrengungen ist uns jedoch bewusst, dass das Feld der ethisch-nachhaltigen Geldanlage sehr komplex und in Teilen von subjektiven Wertmaßstäben geprägt ist und dass folglich Grauzonen akzeptiert werden müssen. Daher ist ein gewisser Pragmatismus aus unserer Sicht unumgänglich, um unsere Verpflichtung gegenüber den Versicherten zu erfüllen. Die Auswahl von Partnern mit hoher ESG-Kompetenz ist für uns deshalb wichtiger als pauschale Vorgaben.
Die Einhaltung der in den Anlagerichtlinien definierten Maßnahmen wird im Rahmen klar festgelegter Prozesse überwacht. Interne Maßnahmen und unsere externen Vermögensverwalter stellen sicher, dass die Vorgaben der KZVK angewendet werden.
Wir berichten regelmäßig an unseren Vorstand und den Aufsichtsrat über ESG-Kennzahlen und werten dazu auch die ESG-Berichte unserer externen Fondsmanager aus. Zudem arbeiten wir mit einem etablierten Datenanbieter für ESG-Daten zusammen, um unser Portfolio zu bewerten und Einzelfallentscheidungen zu begründen. Die Berichterstattung enthält eine Vielzahl von Kennzahlen, die auf die jeweilige Anlageklassen zugeschnitten sind, sowie eine Betrachtung der Anlagen im Hinblick auf die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen.
Wir verstehen die ethisch-nachhaltige Kapitalanlage als kontinuierlichen Prozess und überprüfen unseren Nachhaltigkeitsansatz laufend vor dem Hintergrund neuer technischer, regulatorischer oder gesellschaftlicher Gegebenheiten. Zudem verbessert sich die ESG-Datenlage stetig. Anpassungen unseres Ansatzes erfolgen in enger Abstimmung mit unserem Aufsichtsrat.
Unser zentrales Anliegen ist es, ethisch-nachhaltige Kriterien in sämtlichen Bereichen unserer breit diversifizierten globalen Kapitalanlage gleichgewichtig neben ökonomischen Kriterien zu verankern.
