KZVK Geschäftsbericht 2021

Leitzinssätze der EZB 2021 unverändert Vereinigten Staaten und Chinas hat hierbei das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 bereits wieder überschritten, während die anderen großen Wirtschaftsnationen noch den Anschluss suchen. So liegt das reale Bruttoinlandsprodukt der Eurozone noch 2,29 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019, das von Großbritannien 3,79 Prozent. Geprägt war das Jahr durch eine Verschiebung der wirtschaftlichen Nachfrage von Dienstleistungen zu Gütern, gepaart mit einer Angebotsknappheit bei Komponenten wie Halbleitern und Rohstoffen. Beides gemeinsam führte zu einem Anstieg der Inflation, die im Euroraum im Jahresverlauf von -0,30 Prozent auf 5,00 Prozent und in den Vereinigten Staaten von 1,40 Prozent auf 7,00 Prozent stieg. Die US-Notenbank nahm im Dezember die steigenden Inflationszahlen zum Anlass, die von den Märkten bereits erwartete Wende in der Geldpolitik einzuleiten und das Anleihekaufprogramm früher als bisher angekündigt schon ab Januar 2022 zu beenden. Eine Änderung der Leitzinssätze wurde im Jahr 2021 nicht vorgenommen, sie wird für das Jahr 2022 jedoch in mehreren Schritten erwartet. Auch die Europäische Zentralbank beließ die Leitzinssätze unverändert und kündigte an, ab März 2022 die Anleihekäufe mit dem Ziel einer mittelfristigen Stabilisierung der Inflation bei ihrem Zielwert zu reduzieren. Demgegenüber erhöhte die Bank of England als Reaktion auf die gestiegene Inflationsrate bereits im Dezember den Leitzinssatz um 0,15 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent. Angesichts der steigenden Inflationszahlen sowie der zu erwartenden Gegenmaßnahmen der Notenbanken war über das gesamte Jahr 2021 unter erheblichen Schwankungen ein genereller Anstieg der Rendite von Staatsanleihen zu verzeichnen. So stieg die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen um 0,42 Prozentpunkte auf -0,18 Prozent im Dezember 2021, die Rendite spanischer Staatsanleihen um 0,54 Prozentpunkte auf 0,56 Prozent und die Rendite italienischer zehnjähriger Staatsanleihen um 0,62 Prozentpunkte auf 1,17 Prozent. Die Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihe erhöhte sich um 0,60 Prozentpunkte auf 1,51 Prozent. Eine sehr positive Entwicklung verzeichneten Aktien in den etablierten Volkswirtschaften, die nicht nur von der wirtschaftlichen Erholung, sondern auch von dem noch andauernden Niedrigzinsumfeld profitierten. So wiesen die meisten Aktienmärkte über das gesamte Jahr 2021 eine volatile, jedoch Geschäftsbericht 2021 Lagebericht 29

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