KZVK Geschäftsbericht 2020

Mit der Einlieferung der ersten Corona-Patientinnen und -Patienten in Krankenhäuser, veränderte sich Anfang 2020 die Arbeitswelt in den Kliniken radikal. Plötzlich befanden sie sich in einer Ausnah- mesituation, die noch weit über das Jahresende hinaus anhalten sollte. Covid-19 war eine neue Erkrankung, mit der niemand Erfahrung hatte. Die Krankenhäuser und das gesamte Personal mussten sich an den Umgang mit dem Virus und die Behandlung der Erkrankten erst herantasten. Hygienevorschriften wurden verschärft, Abläufe verändert und die räumliche Organisation wurde neu strukturiert. Covid-19-Erkrankte sowie Verdachtsfälle wurden von den anderen Patientinnen und Patienten getrennt. Regelmäßige Tests auf das Virus sollten zusätzlichen Schutz bringen und in den meisten Kliniken galt über weite Zeiträume des Jahres ein striktes Besuchsverbot. In vielen Krankenhäusern, wie etwa denen der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH , übernahmen Angestellte neue Aufgaben in den neu eingerichteten Testzentren und Infostellen oder den ausgebauten Laboren und Hospizen. Planbare, nicht dringend erforderliche Operationen wurden verschoben und die Regelversorgung angepasst, um personelle, materielle und räumliche Kapazitäten für schwere Covid-19-Fälle freizuhalten und die Zahl der Intensivbetten zu erhöhen. Die Pan - demie habe bislang gezeigt, so die Deutsche Krankenhausgesell- schaft (DKG) 1 , dass die Krankenhäuser auf Veränderungen schnell reagieren könnten. Aus Sicht der DKG sei es wichtig, die Finanzie - rung der Krankenhäuser mittelfristig auf die abgestimmte Balance zwischen Bereitschaft und Versorgung anzupassen. Es stehe fest, dass Krankenhäuser auch zukünftig Reserven benötigten und auf höchste Belastungen vorbereitet sein müssten. Bereits Ende 2020 teilte die DKG mit, dass sich die ohnehin angespannte wirtschaft - liche Lage vieler Krankenhäuser durch die Pandemie weiter ver - schärft habe . Krankenhäuser 2020: Kein Tag ist Alltag Enorme Leistung des Klinikpersonals Für die Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegekräfte war 2020 ein kräftezehrendes Jahr mit hohen physischen und psychischen Belastungen. Sie standen unter besonderem Druck und kämpften um Menschenleben gegen eine anfangs praktisch unbekannte Krankheit. Sie erlebten, wie Schwerkranke verzweifelt um ihr Leben rangen und manche von ihnen via Smartphone oder Tablet Abschied von ihren Liebsten nehmen mussten oder gar allein und ohne Beistand verstarben. Die getroffenen Schutzmaß - nahmen brachten erhebliche zusätzliche Belastungen bei der Arbeit, im Umgang mit den Patientinnen und Patienten sowie in der Kommunikation mit Angehörigen und Besucherinnen In der ersten Pandemiewelle von März bis Mai 2020 ist laut DKG die Zahl der stationär durchgeführten Operationen im Durchschnitt um 41 Prozent, die der ambulanten Operationen um 58 Prozent zurückgegangen. Die Erlösverluste bei den betroffenen Kliniken lagen in diesem Zeitraum bei etwa 2,5 Millionen Euro pro Haus. Die monatlichen Erlöse der Kliniken in Deutschland sind im Januar 2021 im Ver- gleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Milliarden Euro bzw. rund 20 Prozent zurück- gegangen. Dies geht aus einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit den 16 Landeskrankenhausgesellschaften hervor. 1 Stand: 11.05.2021, 12:44 Uhr (Meldung vom 07.05.2021) Geschäftsbericht 2020 26 Ihre KZVK

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