KZVK Geschäftsbericht 2020

Plötzlich systemrelevant Wie Menschen im Care-Bereich die Corona-Pandemie erleben Als im Frühjahr 2020 der Lockdown kam und das gesell- schaftliche Leben auf ein Minimum reduziert wurde, kam schnell die Frage auf, welche Berufe wirklich systemrelevant seien. Die Bundesländer erstellten Listen mit Branchen und Tätigkeiten, die für die Gesellschaft unverzichtbar sind. Berufe im Gesundheitswesen, in der Alten- und Kranken- pflege sowie in der Kinderbetreuung sind fester Bestandteil dieser Listen. Die Corona-Krise führte allen deutlich vor Augen, wie existenziell Care-Arbeit für die Gesellschaft und die Wirtschaft ist – auch in Zeiten ohne Corona. Die Medien berichteten viel über die Arbeit, die in Krankenhäusern, Pflege - heimen und Kitas geleistet wird, es wurde geklatscht und die Politik dankte Pflegekräften, Erzieherinnen und Erziehern mehrfach für den großen Einsatz. Von der Öffentlichkeit wur - den die Angehörigen dieser Berufsgruppen als die „wahren Heldinnen und Helden der Krise“ gefeiert und von vielen Seiten wurden mehr Wertschätzung und eine bessere Bezahlung für sie eingefordert. Dennoch: Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e. V. legte dar, dass viele dieser oft von Frauen ausgeübten Berufe unterdurchschnitt - lich bezahlt und in der Gesellschaft wenig angesehen sind. Dass die Berufe im Care-Bereich durch die Corona-Krise mehr Aufmerksamkeit und eine höhere Wertschätzung erfahren, ist insbesondere den hier arbeitenden Menschen wichtig. Sie erhiel - ten selten so viel Beachtung wie seit Beginn der Pandemie. Das gilt auch für die vielen Einrichtungen von Kirche und Caritas, die im Jahr 2020 in vielerlei Hinsicht vor besonderen Herausforde - rungen standen, zum Beispiel bei ihren finanziellen und personel - len Ressourcen. Ihre KZVK Geschäftsbericht 2020 25

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