KZVK Geschäftsbericht 2019

16 Geschäftsbericht 2019 Die Suche nach der Möglichkeit, die Zukunft vorherzusehen, hat die Menschen schon immer fasziniert. Auch in der Heiligen Schrift wird diese Suche thematisiert. An 32 Stellen kommt in der Einheitsüber- setzung das Wort Zukunft vor. Umschrieben wird der Begriff jedoch weitaus häufiger. Oftmals wird Zukunft dort mit „Verheißung“ gleichgesetzt. Es geht um die Suche nach dem, was Gott für die Men- schen vorgesehen hat – sozusagen der rote Faden für unser Leben in der Gegenwart und seine Zusage, mit uns auf diesem Weg unterwegs zu sein. In der Gegenwart zu leben heißt nicht, die Zukunft auszublenden. Menschen sorgen vor. Sie sparen Geld, um sich Träume erfüllen zu können oder um auf einen geringe- ren Verdienst im Alter vorbereitet zu sein. Ebenso schließen sie Versiche- rungen ab, die eine sorgenfreiere Zukunft versprechen. Menschen sor- gen für die Kinder und Familienan- gehörigen vor oder investieren in ein soziales Projekt. Außerdem achten sie auf den Schutz des Klimas, damit die Erde auch in 50, 100 oder 200 Jahren noch so prächtig ist wie heute und damit auch zukünftige Generationen ein würdiges Leben haben. Diese Maßnahmen für die Zukunft sind wichtig. Die Zukunft damit gänzlich vorplanen können wir jedoch nicht. Bei mancher Zukunftssorge, die völlig verständlich ist, braucht es aber ein Mehr an Gelassenheit: in der Gegen- wart präsent sein, nach dem best- möglichen Gewissen leben und offen sein für Dinge und Wege, die sich aufzeigen. Wir Christinnen und Christen können hier noch einen Schritt weitergehen, indem wir glauben, dass die Zukunft nicht nur irdisch sein muss. Der Glaube, dass die Zukunft sogar über den Tod hin- ausreicht und unser Leben bei Gott gut aufgehoben ist, beeinflusst auch unser Handeln und unser Denken in der Gegenwart positiv. Ein Gastbeitrag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing ZUKUNFT HEISST VERTRAUEN

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