KZVK Geschäftsbericht 2020
„Die größte Herausforderung im Jahr 2020 war für uns, dass mehrere Themen geballt und mit großer Dynamik aufkamen: personelle und materielle Ressourcen, Lohnfortzahlung, Orga - nisatorisches, Hygienevorschriften, mentale Unterstützung. Kurzarbeit sollte unbedingt vermieden werden, das haben wir geschafft. Hygienemittel und andere erforderliche Aufwen - dungen konnten wir weitestgehend aus den Haushalten finan - zieren, Mehrbelastungen wurden übernommen. Für die Eltern mit systemrelevanten Berufen und Kinder in schwierigen Familienverhältnissen mussten wir im Lockdown Kita-Plätze schaffen. Auch das ist uns gelungen. Für die Teams in unseren Kitas war und ist der Druck immens, beruflich wie privat. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören zur Risikogruppe, deshalb waren die personellen Res- sourcen eingeschränkt. Die Leitungen mussten abwägen, wen sie einsetzen können und wen nicht. Einige unserer Mitarbeite - rinnen und Mitarbeiter brauchten mentale Unterstützung. Die Politik hat zwar an die Eltern appelliert, ihre Kinder nur bei dringendem Bedarf in die Kitas zu bringen. Das hat aber nicht bei allen gefruchtet, was es unseren Einrichtungen zusätzlich schwer gemacht hat. Insgesamt ist der Kita-Bereich von der Politik lange nicht genug beachtet worden, er wurde häufig ‚hinter‘ den Schulen abge - handelt. Im Verlauf der Pandemie ist die Wertschätzung in der Gesellschaft und auch der Politik für die Arbeit in Kitas deutlich gestiegen, ihr Bildungsauftrag wird stärker wahrgenommen. Bei aller Kraft und Anstrengung, die das letzte Jahr gekostet hat, als Team haben wir dazugewonnen.“ „Der Druck war und ist immens“ Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Beschaffung von Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln zur Hauptaufgabe der „Stabsstelle Qualitätsmanagement Pflege“ des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V. „Das Thema, das uns die ganze Zeit beglei - tete, waren die Lieferengpässe“, erzählt Maria-Anna Koch, eine der drei Mitarbeitenden der Stabsstelle. Aber wie viel Material braucht man für einen Verband mit rund 70 verschiedenen Einrichtungen? Maria-Anna Koch schildert, wie das Team der Stabsstelle mit dieser Frage umging: „Wir spielten mehrere Szenarien durch: Wie hoch ist der Bedarf, wenn das Virus überall ausbricht oder wenn es nur in wenigen Einrichtun - gen auftaucht? In einer Kindertagesstätte sind andere Maßnah - men zu ergreifen als in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung.“ Neben der Versorgung mit Schutzmaterialien gab und gibt die Stabsstelle auch Auskunft bei den verschiedens - ten Fragen. „Am Anfang stand das Telefon nicht mehr still. Es kamen Fragen auf wie: Dürfen wir Ventilatoren benutzen? Wie muss die Wäsche gewaschen werden? Wie trägt man die Masken richtig?“, erinnert sich Maria-Anna Koch an den Beginn der Pandemie. Schnell wurde klar, dass in einem dezentralen Verband wie dem Caritasverband Freiburg-Stadt mehrere Lager für Schutzmaterialien eingerichtet werden mussten. Die Stabs- stelle baute ein Logistiksystem auf und verteilte Schutz- kleidung und Desinfektionsmittel auf vier zentrale Lager. Fahrer Aleksandr Babitskiy legte pro Woche zwischen 500 und 600 Kilometer zurück, um die Einrichtungen mit neuem Material zu beliefern. „Das Telefon stand nicht mehr still“ Konra d Berg, Geschäfts- führer Katholische KiTa gGmbH Trier Maria-Anna Koch, Stabsstelle Qualitäts- management Pflege Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. Geschäftsbericht 2020 29 Ihre KZVK
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