KZVK Geschäftsbericht 2020
Bei aller Belastung war es beeindruckend, wie positiv, engagiert und solidarisch sich sowohl die Menschen, die wir fördern, als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets gezeigt haben. Gerade in den besonders schweren Zeiten, in denen wir mit Corona- Ausbrüchen zu kämpfen hatten, war es enorm, was geleistet wurde. So haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar freiwillig gemeldet, um beispielsweise die Menschen in isolierten Wohngruppen weiter zu betreuen. Es ist schwer auszuhalten, wenn Gesundheit und Leben auf dem Spiel stehen. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Menschen mit Beeinträch - tigungen auch jenseits von Krisenzeiten nicht von der Gesell - schaft vergessen werden, sondern Solidarität und Unterstützung erleben. Sie haben die gleichen Rechte wie wir alle.“ „Es war sehr langweilig, als die Wäscherei geschlossen war, das möchte ich nicht noch mal erleben. Jetzt sind wir endlich wieder bei der Arbeit. Die Maske stört gar nicht, nur wenn die Brille beschlägt, nervt das manchmal. Aber Sicherheit muss sein. Warum sich nicht alle Menschen daran halten, verstehe ich nicht, darüber ärgere ich mich.“ Ute Rensen, 51 Jahre, Beschäftigte Werkstatt „Die Corona-Pandemie hat im Früh - jahr 2020 dazu geführt, dass wir zum ersten Mal in unserer 50-jährigen Geschichte Einrichtungen schließen mussten. Das war ein Riesenschock. Wie sollten wir trotzdem unsere För- derung anbieten, wie die Menschen zu Hause unterstützen? Von der Frühförderung und den inklusiven Kindergärten und Schulen über die Wohn- und Assistenzprojekte bis hin zu den Werkstätten ermöglichen wir insgesamt etwa 1.800 Menschen die Teilhabe an einem selbstbestimm - ten Leben. Unser oberstes Ziel war es daher, für all diese Menschen Lösungen zu finden und vor allem ihre Gesundheit sicherzustellen. Am Anfang stand die Vermittlung der neuen Regeln zu Abstand und Hygiene in leichter, für alle verständlicher Sprache. Der Alltag wurde komplett auf den Kopf gestellt, angefangen beim Fahrdienst. In den Werkstätten zum Beispiel werden die Menschen, die dort arbeiten, nach Wohnorten sortiert in Bussen abgeholt. Durch Corona war das nicht mehr möglich, da sich unterschied- liche Arbeitsbereiche nicht mehr mischen durften. Es wurden zusätzliche Transportmöglichkeiten benötigt, sodass sehr hohe Mehrkosten zu stemmen waren. Den Kindern in der Frühförde- rung haben wir Päckchen mit Spiel- und Arbeitsmaterialien nach Hause gebracht. Mit finanzieller Unterstützung des Bischöflich Münsterschen Offizialats konnten wir die Wohngruppen mit Lap - tops ausstatten, damit sie Kontakt nach außen halten konnten. Dank der Initiative ‚Wir helfen Vechta‘ haben wir ‚Quasselbuden‘ bekommen, Holzhütten, in denen Besuche für die Bewohnerin - nen und Bewohner der Wohnheime möglich gemacht werden konnten, es gab Konzerte und Gottesdienste im Garten. Matthias Warnking, Geschäftsführer Andreaswerk e. V., Vechta Geschäftsbericht 2020 23 Ihre KZVK
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