KZVK Geschäftsbericht 2020

„Hinter uns liegt ein unglaubliches Jahr. Innerhalb weniger Tage veränderte sich Ende Februar 2020 die Welt. Wir erkannten: Mit der Pandemie kommt etwas auf uns zu, auf das wir mit aller Kraft reagieren müssen. Einen Leitge - danken hatten wir dabei immer vor Augen: ‚Wir sind verantwortlich für die Menschen in unserem Haus. Und nur wir können schnell und wirksam Dinge umsetzen, die Bewohnerinnen und Bewohner und das Team schützen.‘ Wir sind vielleicht nicht so finanzstark wie die Bundesliga, aber was Team - geist und Engagement angeht, sehe ich uns klar vorne. Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Schutzmaßnahmen wurden von allen mitge - tragen, Zusammenhalt und Einsatz waren unglaublich und alle im Haus waren extrem wachsam. Wir haben Kohorten-Dienstpläne erstellt, sodass sich die Mitar- beitenden nicht begegneten. Tausende Stoffmasken wurden genäht, um demMangel an Schutzausrüstung entgegenzuwirken. Besucherzahlen wurden drastisch reduziert, die Räume umgestal - tet. Alle haben mitangepackt, sind über sich hinausgewachsen und waren ausgesprochen kooperativ und geduldig. – Das gilt sowohl für alle Mitarbeitenden als auch für die Angehörigen und die Bewohnerinnen und Bewohner. Besonders die hochaltrigen und lebenserfahrenen Bewohnerinnen und Bewohner haben uns immer ermutigt. Viele haben in ihrem Leben schlimme Zeiten durchgestanden und uns ‚geerdet‘. Wir haben alles darangesetzt, dass sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht einsam fühlen: Im Hof fanden Konzerte statt, ein Zirkus kam zu uns, Gottesdienste wurden digital auf die Wohnbereiche übertragen und Heiligabend fand sehr familiär im Wohnbereich statt. Uns war es wichtig, das Leben der Bewoh - nerinnen und Bewohner möglichst wenig einzuschränken und dafür die Schutz- maßnahmen auf ein Maximum zu erhö - hen. Dies hat uns bisher gesund durch die Pandemie kommen lassen. Aber es gab heikle Situationen: positiv getes - tete Physiotherapeuten oder Ärzte, Mitarbeitende, die einen Erstkontakt zu infizierten Personen hatten. Wir sind sehr erleichtert, dass bereits alle Bewohnerinnen und Bewohner und ein äußerst hoher Anteil des Personals geimpft sind. Jetzt wünsche ich mir, dass das Inte- resse, das die Pflege im vergangenen Jahr erfahren hat, bleibt. Wir haben einen anspruchsvollen, aber auch sehr schönen Beruf. Ich hoffe, unsere Arbeit wird gestärkt und viele junge Menschen sind neugierig und mutig genug, in das Berufsfeld einzu - steigen. Arbeit gibt es genug.“ „Im Lockdown konnte ich nicht mehr im Haus um- herlaufen oder in die Stadt gehen. Das war sehr hart für mich. Aber die Maßnahmen waren notwendig und die Gartenkonzerte in dieser Zeit wunderbar. Die Stimmung ist nicht gedrückt, das Pflegepersonal sehr zuvorkommend. Ich bin aber erleichtert, dass wir uns schon früh impfen lassen konnten.“ Kurt Hauser, 92 Jahre, Bewohner St. Anna-Stift, Freiburg Frank Barrois, Leiter St. Anna-Stift GmbH, Freiburg Geschäftsbericht 2020 21 Ihre KZVK

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