KZVK Geschäftsbericht 2020

Wir sehen, dass das zunehmend schlechter läuft, Eltern und Kinder, alle sind ‚durch‘. Wir versuchen daher, ein Stück weit dagegenzu- halten: Wir haben Briefe mit Beschäftigungsmaterialien verschickt – für viele Kinder eine ganz neue Erfahrung, Post zu bekommen. Es gab eine Spielzeugspende imWert von fast 10.000 Euro, mit der unsere Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Familien aufsuchen konnten. Wir haben Lebensmittelpakete für sozial schwache Familien gepackt und über die Spendenaktion ‚Fit for Future‘ konnten wir dank der Unterstützung mehrerer Unternehmen ins- gesamt 270 Tablets zur Verfügung stellen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren sehr kreativ darin, Kontakt zu halten. Dennoch wünschen wir uns alle persönliche Treffen. Sicherlich werden wir von den digitalen Möglichkeiten profitieren, aber das sollte immer nur eine Ergänzung sein. Gemeinsame Erlebnisse sind nicht zu ersetzen. Ich wünsche mir, dass wir Kindern und Jugendlichen weiterhin ein breites Angebot machen können, auch wenn die Pandemie finanzielle Folgen haben wird. Der Einsatz unseres Netzwerks unterstützender Unternehmen ist daher gar nicht hoch genug zu bewerten. Und ich würde mir wünschen, dass die Schul- sozialarbeitenden und der ganze Wohl- fahrtspflegebereich deutlich höhere Wertschätzung erfahren. Was diese Menschen leisten, ist enorm herausfor- dernd und zugleich so wichtig.“ „Als in meiner Schule der Online-Unterricht gestartet ist, konnte ich erst mal nicht mitmachen, weil wir nur ein Handy haben und der Bildschirm zu klein ist. Dann habe ich aber von der KJA Köln ein Tablet bekommen. Ich habe vor Glück richtig geschrien, denn meine Freunde fehlen mir sehr. Jetzt kann ich jeden Morgen um neun Uhr an der Konferenz aus der Schule teilnehmen.“ Emilia, 6 Jahre, Köln „Am 16. März 2020 wurden wir ins kalte Wasser geworfen. Von heute auf morgen mussten wir unsere Einrich - tungen schließen. Beratungen konnten nicht mehr stattfinden, die Schulen wurden geschlossen und damit auch unsere Ganztagsangebote. Für uns war es essenziell, dennoch zu den Kindern und Jugendlichen Kontakt zu halten. Da viele heute ein Handy haben, war dies oft möglich. So konnten wir zum Beispiel ein digitales Jugendzentrum realisieren. Darüber hinaus haben wir 1:1-Treffen im Rahmen eines Spazier - gangs auf Abstand angeboten. Aber gerade die jüngeren Kinder im Grund- schulalter, die normalerweise über die Betreuung zu uns kom- men, sind durch die pandemiebedingten Einschränkungen stark belastet. Es fehlen nicht nur Kontakte, in sozial schwachen Familien sind auch häufig keine technischen Geräte vorhanden, um den Kindern eine Teilhabe am digitalen Unterricht zu ermöglichen. Die Eltern sind vielfach überfordert mit der Unterstützung beim Homeschooling oder selbst mit klaren Strukturen. Georg Spitzley, Geschäftsführer Katholische Jugendagentur Köln gGmbH (KJA Köln) Kita- und Schulschließungen waren in den vergangenen Monaten an der Tages- ordnung. Die KJA Köln hat einen Ratgeber für die Zeit zu Hause veröffentlicht. Geschäftsbericht 2020 20 Ihre KZVK

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