KZVK Geschäftsbericht 2019
Geschäftsbericht 2019 35 GLOSSAR IHRE KZVK LAGEBERICHT JAHRES- ABSCHLUSS Es erscheint unstrittig, dass es in Deutschland einen hohen und wachsenden Bedarf an medizinischer Versorgung, Altenpflege und Kinderbetreuung gibt. Dies betrifft Berufsfelder, in denen die große Mehrheit der KZVK-Versicherten tätig ist. Der Anstieg der Versichertenzahlen bei der Kasse deutet darauf hin, dass die kirchlichen Träger weiterhin stark in diesen Bereichen positioniert sind und Maß- nahmen ergreifen, um trotz begrenzter finanzieller Mittel und Fachkräftemangel Personalbedarfe zu decken. Kapitalmarktentwicklung Das Jahr 2019 hielt an den Kapitalmärkten einige Überraschungen bereit. Diese Entwicklungen führten teilweise zu neuen Höchstwerten bei den Kursen. Zwar deutete sich zum Jahresende 2018 eine Abschwächung der Weltwirtschaft an, doch ging man allgemein von einer Fortsetzung der eher restriktiven Geldpolitik der Notenbanken aus. Dass sowohl die europäische als auch die amerikanische Notenbank aus Sorge um die Konjunktur eine Kehrtwende in ihrer Politik einleiten würden, traf viele Marktbeobachter unerwartet und ließ die Kurse sowohl an den Renten- als auch an den Aktienmärkten entsprechend stark steigen. Die politischen Konflikte des Jahres 2018 standen auch 2019 weiter im Fokus, zu Einzelthemen wurden zum Jahresende 2019 in einigen Fällen sogar Lösungen gefunden. So spitzte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China zunächst zu, zeigte gegen Ende des Jahres jedoch Signale der Entspannung. In Europa war das Bemühen Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen und hierfür im britischen Parlament eine Mehrheit zu finden, das ganze Jahr 2019 mit nur wenigen Unterbrechungen das beherrschende Thema. Erst mit der Parlamentswahl im Dezember 2019 und dem im Januar 2020 gefassten Austrittsbeschluss zeichnete sich ein voraussichtliches Ende ab. Eine europafreundliche Wendung nahm die Regierungskrise in Italien, als im September eine Regierung aus Sozialdemokraten und Fünf-Sterne-Bewegung gebildet werden konnte. Politisch bedeutsam, auch als Indikator für die Reformfähigkeit der europäischen Staaten, bleiben die Streiks in Frankreich gegen die Rentenreform, die bis in das Jahr 2020 andauerten und erst nach Kompromissandeutungen der französischen Regierung abflauten, sowie die Parlamentswahl in Spanien, die abermals keine klaren Regierungsverhältnisse schaffen konnte. Geopolitisch bestimmten weiterhin die Fluchtmigration sowie die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten die Agenda – mit dem Potenzial, sich dramatisch zu verschärfen. Im Gegensatz dazu waren die im Sommer 2019 aufkeimenden Bürgerproteste in Hongkong zwar nur lokal begrenzt, testeten jedoch die Fähigkeit und den Willen der Volksrepublik China, mit demokratischen Bewegungen umzugehen. Das sich pandemisch ausbreitende, neuartige Corona- virus, das Ende 2019 zuerst in China auftrat, hatte im Berichtsjahr noch keine spürbaren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Politik der Notenbanken lässt Kurse 2019 stark steigen
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