KZVK Geschäftsbericht 2019

24 Geschäftsbericht 2019 STRATEGIE ZUKU Das neue Finanzierungssystem der KZVK ist gestartet, die bisherigen Abrechnungsverbände der Pflichtversicherung sind zusammengelegt und 2020 wird statt des Finanzierungsbeitrags erstmals ein Angleichungs- beitrag erhoben, der den Einstieg in eine neue Welt markiert. Nach voraussichtlich sieben Jahren wird es ab 2027 schließlich nur noch einen einheitlichen Pflichtbeitrag geben. Die KZVK wird dann wieder in einem vollständig solidarischen System angekommen sein. Der Umsetzung vorausgegangen waren zwei arbeitsreiche Jahre, in denen gemeinsam mit Vertretern von Versicherten, Beteiligten und Gewähr- trägern eine Finanzierungslösung erarbeitet wurde, die sowohl dauer­ haft tragfähig als auch fair und für die Beteiligten finanzierbar sein sollte. Zwei Infotouren begleiteten die Ausarbeitung. 2018 diskutierte der KZVK-Vorstand mit den Beteiligten die drei favorisierten Lösungs- szenarien. Nach den Beschlüssen von Aufsichtsrat und Vertreterver- sammlung folgte 2019 die zweite Infotour. Rund 1.500 Teilnehmer informierten sich auf insgesamt mehr als 34 Veranstaltungen in ganz Deutschland über Details des neuen Systems und die anstehende Umsetzung. Die KZVK hat geliefert: Heute ist klar, dass sich die prog- nostizierte Höhe des Angleichungsbeitrags, der Ende 2020 erstmals erhoben werden wird, in geplanter Höhe realisiert. Die KZVK ist bereit für die Zukunft – und auch die beteiligten Arbeitgeber und die Ver­ sicherten werden ihren Beitrag leisten. Denn nur wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, dafür zu sorgen, dass das gemeinsam erarbeitete Finanzierungssystem im Alltag Bestand hat, wird es die KZVK und ihre Beteiligten erfolgreich in die Zukunft tragen. Strategie ist per Definition die planvolle Vorgehens- weise zur Erreichung eines Ziels. Mit anderen Worten: Die Strategie gibt nicht nur die Richtung vor, in welche ein Unternehmen strebt, sondern bestimmt auch, wie dies vonstattengeht und zu welchem Zweck. Die Eckpunkte der KZVK-Strategie „Gemeinsam wachsen“ wurden 2019 von Vorstand, Führungskräften und Mit- arbeitern der KZVK zusammen erarbeitet. In jedem ein- zelnen Arbeitsbereich erfolgt aktuell die Übertragung des theoretischen Konstrukts auf die jeweilige praktische Arbeit. So sollen die in der Strategie formulierten Maß- gaben und Zielsetzungen für jeden Mitarbeiter in seinem Bereich greifbar gemacht werden. Auf Management­ ebene wurden zugleich zahlreiche Bausteine ausgear- beitet und umgesetzt: Angefangen mit der Erarbeitung des neuen Finanzierungssystems über die Ausarbeitung von Kapitalanlage- und Risikostrategien, Richtlinien für ethisch-nachhaltige Investitionen und Strategische Asset-­ Allokation bis hin zur Entwicklung von IT-, Prozess­ management-, Kommunikations- und Personalstrategien. Alle Teilbereiche greifen ineinander wie die Zahnräder eines großen Uhrwerks, bei denen keines ohne die anderen effektiv laufen kann. Für die KZVK ist diese umfassende Arbeit an allen wichtigen Stellschrauben Grund- lage, um zukünftige Herausforderungen erfolgreich meistern zu können. Die unerwartet über die ganze Welt hereingebrochene Corona-Pandemie hat gezeigt, wie stark die KZVK von ihrer digitalen Infrastruktur, den Risikomanagementprozessen, der Aufstellung ihres Finanzressorts und zielgerichteter Kommunikation profitiert. Nur dank der guten bestehenden Strukturen war eine Weiterführung des Betriebs in den vergangenen Monaten so reibungs- los möglich. Und dieser unfreiwillige Stresstest zeigt auch, dass die KZVK nicht zuletzt dank ihrer strategischen Vorarbeit gut für die Zukunft gerüstet ist. FINANZIERUNG