KZVK Geschäftsbericht 2019

Geschäftsbericht 2019 GLOSSAR IHRE KZVK LAGEBERICHT JAHRES- ABSCHLUSS 17 Dennoch: Auch als Kirche blicken wir bei allem Vertrauen auf Gott häufig in eine ungewisse Zukunft. Die Kirche muss sich schwerwiegender Ver­ fehlungen der vergangenen Jahre stellen. Besonders in der westlichen Welt ist ein hoher Rückgang der Anzahl der Mitglieder festzustellen. Wie wird Kirche in 10, 20, 30 oder 40 Jahren aussehen? Ist die Nach- frage nach Kirche, nach Gemein- schaft im Glauben überhaupt noch so groß, dass wir als Kirche eine sichtbare Rolle in der Welt spielen können? Oder verschwindet unser Christsein mehr und mehr aus dem öffentlichen Raum? Was passiert mit Kirchen, die nicht mehr genutzt und deshalb profaniert wurden? Wie kann Kirche für die Menschen in dieser Zeit da sein? Das sind Fragen, die viele Christinnen und Christen bewegen und bei denen es schwerfällt, eine schnelle Antwort zu geben. Sicher ist, Kirche wird sich in den kommenden Jahren strukturell verändern müssen. Es entstehen größere Einheiten und Netzwerke. Nicht alles wird an jedem Ort wie bisher möglich sein. Aber zugleich werden wir enger zusammenrücken. Denn aus allem, was nicht mehr sein kann, kann auch Neues erwachsen, können neue Wege entstehen. Die vielen von der Kirche getragenen Einrichtungen – Kindergärten, Schu- len, Seniorenheime und Kranken- häuser – werden auch in Zukunft wichtig sein. Die Sorge um die Men- schen und der Dienst für andere werden immer ein wesentlicher Aus- druck des Glaubens bleiben, ebenso wie Gebet und Gottesdienst sowie die Weitergabe des Glaubens. Kirche – und das sind alle getauften Chris- tinnen und Christen – gestaltet Gesellschaft mit und leistet einen wichtigen Beitrag. Davon bin ich überzeugt und dafür können wir auf bewährte Erfahrungen und Erkennt- nisse aus unserer langen Geschichte zurückgreifen. Und wir haben einen verlässlichen Wegbegleiter, der uns Orientierung und Halt gibt: Jesus Christus. So können wir voller Ver- trauen in die Zukunft gehen. Bischof Dr. Georg Bätzing Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz