Geschäftsbericht 2018 - Kirchliche Zusatzversorgungskasse

Geschäftsbericht 2018 35 GLOSSAR IHRE KZVK LAGEBERICHT JAHRES- ABSCHLUSS Aktienmärkte zeigen eine hohe Volatilität 2018: anlagepolitisch ein herausforderndes Jahr Während die französischen Staatsanleihen von den innenpolitischen Protesten und der darauf reagierenden Haushaltspolitik im Jahresverlauf nur wenig beein- flusst wurden, reflektierte die Rendite der italienischen Staatsanleihen deutlich das sinkende Vertrauen in die italienische Politik. Hauptgrund für den Rendite­ anstieg war der Konflikt zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kom- mission um den eingereichten Haushaltsentwurf für das Jahr 2019. Nutznießer dieser Marktverunsicherungen waren deutsche Staatsanleihen, die sich einer verstärkten Nachfrage und damit deutlicher Kursanstiege erfreuten. Unternehmensanleihen litten unter der Kursentwicklung an den Aktienmärkten und zeigten zum Jahresende eher schwächere Kurse. Insgesamt war eine deut­ liche Renditeausweitung bei Euro-Anleihen im Jahresverlauf feststellbar, sodass Anleihen mit der Ratingeinstufung Investment Grade Spreadausweitungen von über 60 Basispunkten und Anleihen mit einer niedrigeren Ratingeinstufung Spreadausweitungen von über 200 Basispunkten verzeichnen mussten. Eine besonders hohe Volatilität zeigten im Jahr 2018 die weltweiten Aktienmärkte. Bis Ende Januar setzten die Kurse ihren stetigen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2017 fort, um dann für den Rest des Jahres umso heftiger zu schwanken und gegen Ende des Jahres wieder stark zu fallen. Dank der US-Steuerreform konnten amerikanische Aktienindizes trotz aller handels­ politischen Konflikte im September noch einmal Höchstwerte erreichen, um dann bis Weihnachten Kursrückschläge von bis zu 20 Prozent zu vermelden. Die euro- päischen Aktienmärkte zeigten ohne vergleichbare steuerliche Impulse schon nach den Höchstwerten im Januar eine rückläufige Tendenz. Über die Sommermonate erfuhren sie zwar eine gewisse Erholung und Stabilisierung, zum Jahresende waren jedoch wieder starke Kursrückgänge zu verzeichnen. So wies der Index Euro Stoxx 50 über das Gesamtjahr eine Wertentwicklung von -14,43 Prozent auf, und der Deutsche Aktienindex (DAX) schloss mit einer Jahresperformance von -18,26 Pro­ zent. Auch der weltweit investierte MSCI-World-Index konnte sich der Gesamt­ entwicklung mit einer Jahresperformance von -10,44 Prozent nicht entziehen. An den Devisenmärkten verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar im Jahresver- lauf ca. 4,5 Prozent. Gegenüber dem britischen Pfund stieg der Wert des Euro um ca. 1,0 Prozent, während gegenüber dem japanischen Yen ein Wertrückgang von mehr als 7,0 Prozent zu verzeichnen war. Negativ zeigte sich auch die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern, die unter einer rückläufigen Nachfrage, den zunehmenden Handelskonflikten und vor allem den in den USA steigenden Zinsen litten. Hinzu traten lokale politische und wirtschaftliche Probleme, die nur langsam dauerhaften Lösungen zugeführt werden können. Zusammenfassend erwies sich das Jahr 2018 als anlagepolitisch sehr heraus­ fordernd, eröffnete jedoch auch Möglichkeiten, sich in einzelnen Anlageklassen langfristig strategisch zu positionieren.

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