Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

KZVK Geschäftsbericht 2014

46 Hinsichtlich der Immobilienanlagen kommen Nutzungs- und Vermietbarkeitsrisiken, d. h. Er- tragsausfallrisiken und Verwertungsrisiken, hinzu. Bei einigen Investitionen – z. B. in alterna- tiven oder strukturierten Anlageprodukten – können sich zusätzliche Risiken u. a. aus dem Einsatz von Leverage-Effekten ergeben, die in der Regel in unterschiedlichem Umfang in den Produkten genutzt werden. Als weitere Risiken sind Transparenz-, Struktur- und Managerrisi- ken zu nennen. Um gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkennen und in ihren Auswirkungen auf die KZVK beschränken zu können, ist die Steuerung von Finanzmarktrisiken eine unabdingbare Voraus- setzung. Die einzelnen Risiken werden kontinuierlich beobachtet und geschätzt sowie die Ein- haltung der Limite und internen Anlagerestriktionen stetig überwacht. Die Risikobeurteilung setzt bei der Ertrags- und Risikoanalyse auf Basis der Marktwerte sowie der systematischen Finanzmarktrisiken der KZVK an. Darauf aufbauend wurde eine risikoadjustierte Kapitalanla- gestrategie zur optimalen Investition der Kapitalanlagen in Relation zur Verpflichtungsseite implementiert sowie die notwendigen und angemessenen Risikobudgets für jeden Abrech- nungsverband ermittelt. Aktiv-/Passiv-Risiken (Asset-/Liability-Management) Das Aktiv-/Passiv-Risiko oder ALM-Risiko bezeichnet das Risiko einer unerwarteten Erhöhung der Deckungslücke aufgrund von Marktpreisänderungen. Unter Deckungslücke wird in die- sem Zusammenhang der Unterschied zwischen dem Barwert des erwarteten Leistungszah- lungsstroms (Deckungsrückstellung zum Marktwert) und der Kapitalanlagen zu Marktwerten je Abrechnungsverband verstanden. Die Risikolage wird in diesem Steuerungskreis ganz überwiegend durch die Zinsbindungsdif- ferenz zwischen den Passiva (Deckungsrückstellungen) und den disponierten Zinsbindungen auf den Aktivseiten der drei Abrechnungsverbände beherrscht (Zins-Gap). Eine Deckung er- folgt in diesem rein betriebswirtschaftlich orientierten Steuerungskreis aus den Marktbewer- tungen wesentlicher Bestände der Bilanz, also auch der Deckungsrückstellung. Unter dieser Betrachtungsweise haben alle drei Abrechnungsverbände der KZVK stille Lasten im Aktiv-/Passiv-Kontext. Die ökonomische Risikolage kann über die Zeit durch eine Annähe- rung der aktivischen Zinsbindung, d. h. eine Erhöhung der Duration der Wertpapierbestände, an die hohe Duration der Deckungsrückstellung abgemildert werden. Die modifizierte Durati- on der Wertpapierbestände der KZVK wurde aufgebaut. Allerdings stellt das Aktiv-/Passiv-Risiko für die KZVK insgesamt noch das bedeutendste und langfristig, insbesondere vor dem Hintergrund einer möglicherweise noch länger andauern- den Niedrigzinsphase, auch das strategisch wichtigste Risiko dar.

Seitenübersicht