19.02.2015

"Die Kapitalanlage muss einen Beitrag leisten"

Mit vielen neuen Ideen und Vorstellungen ist Dr. Thomas Treptow (45) im August 2014 in den Vorstand der KZVK eingezogen. Als Betriebswirtschaftler liegt ihm das Thema Finanzen im Blut. Bei der KZVK ist er nun verantwortlich für das Ressort Kapitalanlage.

Sie waren schon auf der einzigen katholischen Universität in Deutschland, war der Weg in ein katholisch geprägtes Unternehmen damit vorgezeichnet?

Nein, das würde ich so nicht sagen, zumindest nicht in dem Sinne, dass nichts anderes in Frage gekommen wäre. Dass die KZVK ein tolles Endprodukt hat und dabei ein Wertesystem verkörpert, gefällt mir natürlich sehr. Ebenso, dass die Solidargemeinschaft zusammen etwas erreichen kann, was dann wieder dem Einzelnen zugutekommt. Und natürlich hatten auch meine eigenen Werte etwas mit meiner Entscheidung für die KZVK zu tun.

Was sind Ihre Zielsetzungen für Ihr erstes Jahr bei der KZVK?

Ich bin jetzt noch nicht ganz ein halbes Jahr da; erstes Ziel ist es da natürlich immer noch anzukommen, zu verstehen, wie die KZVK funktioniert, die Mitarbeiter kennenzulernen. Und darauf aufbauend möchte ich dann natürlich mich und meine Ideen hier einbringen. Ich habe klare Vorstellungen davon, was ich für die Kapitalanlage der KZVK für richtig halte. Dazu gehört insbesondere, dass die Kapitalanlage einen Beitrag zum Ergebnis und damit zum Geschäftserfolg der KZVK leisten muss - was sie ja auch heute schon tut. Jeder zusätzliche Euro Kapitalanlageergebnis bedeutet einen Euro weniger Sanierungsgeld. Deswegen muss das Ziel sein, das Kapitalanlagemanagement an Erträgen orientiert, risikobewusst zu betreiben.

Sind Arbeitgeber Ihrer Ansicht nach heute mehr in der Pflicht, für die Altersversorgung ihrer Angestellten zu sorgen als noch vor 20 Jahren?

Nein, ich denke das waren sie schon immer. Und sie werden es auch zukünftig bleiben. Schließlich bringen Mitarbeiter ihre Arbeitskraft und einen Großteil ihrer Lebenszeit in das Unternehmen ein. Ich halte es daher für richtig und wichtig, dass ein Arbeitgeber sich dann auch darum kümmert, wie in der Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben die Versorgungssituation seiner Mitarbeiter gut gelöst werden kann. Das ist einerseits natürlich wertegetrieben, andererseits glaube ich aber auch, dass es aus ökonomischen Überlegungen heraus das Richtige ist.

Also betriebliche Altersversorgung als Vorteil für den Arbeitgeber?

Ja. Eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten ist ein extrem wichtiger Wettbewerbsfaktor, um für Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Und das, was die Arbeitgeber, also unsere Beteiligten, zusammen mit der KZVK anbieten, ist ein hochgradig attraktives Versprechen. Diese Leistungen kriegen Sie so kaum an einer anderen Stelle. Das müssen wir uns alle zusammen immer wieder bewusst machen. Durch die Zusammenarbeit mit der KZVK können Arbeitgeber gerade auch Mitarbeitern, die nicht am oberen Ende des Gehaltstableaus angesiedelt sind, eine ansprechende  Zusatzversorgung  anbieten. Ich kann jedem nur empfehlen: Fragen Sie ein vergleichbares Produkt bei einem privatwirtschaftlichen Anbieter an und fragen Sie auch nach den damit verbundenen Kosten beziehungsweise welche Leistungen Ihnen später zugesagt werden. Dann steht die Zusatzversorgung der KZVK in einem noch besseren Licht da.

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft der Rentenversorgung in Deutschland?

Ich glaube, dass die Sozialpolitik gewisse Rahmenbedingungen schaffen muss. Es müssen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die erzielbaren Einkommen nicht nur im Berufsleben, sondern auch danach ausreichend sind. Ich finde ein Sozialstaat muss dafür Sorge tragen, dass Rentner nicht genötigt sind, zusätzlich zu arbeiten. Es ist Aufgabe der Politik und aller, die gesellschaftliche Verantwortung tragen, zu versuchen, die Situation zu verbessern.

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